| EDITORIAL |
Wer nach Obergail möchte, muss entweder gut zu Fuß sein oder ein Auto haben. Jedenfalls erreicht man den Ort und unser Basislager nur über eine einzige Straße mit ziemlich vielen, ziemlich engen Kurven. Trotzdem kommen wir alle heil an. Die Straße bleibt allerdings nicht heil – das Unwetter der vergangenen Wochen hat den Hang rutschen lassen. Die Straße wird am Tag nach unserer Ankunft gesperrt, wir sind eingeschlossen. 18 Raumplaner*innen und ein Journalist werden nervös, unsere Gastgeber*innen Helene und Pepi bleiben ruhig.
Wir positionieren Autos diesseits und jenseits der Sperre, bilden Fahrgemeinschaften – haben alle festes Schuhwerk, um den abgerutschten Hang zu passieren? Milch bekommen wir dort, Eier hat die Nachbarin, Brot können wir backen, Mehl gibt es nebenan. Und siehe da, alles funktioniert. Das Dorfleben funktioniert trotz aller Widrigkeiten. Aber wie genau? Wie funktioniert das Leben am Land, wer sind die Menschen, die das Rad am Laufen halten und was sind ihre Geschichten?
Hier erzählen wir die Geschichten, die vielleicht für „mehr als Obergail“ stehen.